Als ich das erste Mal die MERCATOR sah, war ich Moses auf dem Motorschiff »Regenstein«. Auf der Reise von Bremen nach Australien (1962) war Antwerpen der zweite Auslandshafen. Dort lag das schöne Segelschiff am linken Schelde-Ufer - für mich als Moses und Greenhorn unerreichbar. Ich sah die MERCATOR auf jeder Ostasien- oder Australien-Reise während meiner Zeit beim Norddeutschen Lloyd.
Erst viele, viele Jahre später während meines Kartografie-Studiums in München tauchte der Name des berühmten Kartografen Gerardus Mercator oder Gerhard Krämer wieder auf, allerdings in einem anderen Zusammenhang. Damals dachte ich keineswegs an das schöne Segelschiff in Antwerpen.
Wieder einige Jahre später begann ich mich mit Segelschiffen zu beschäftigen – besonders mit den Segelschulschiffen – und ich sah einen Zusammenhang zwischen Kartografie/Navigation/Seekarten/Segelschiffen und Schiffsmodellen. Und das belgische Segelschulschiff MERCATOR kam mir wieder in den Sinn. So ich begann danach zu recherchieren. |
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Ein Besuch an Bord am 12. März 2024 brachte mich mit dem richtigen Mann zusammen: Rudy Laforce. Er weiß alles über die MERCATOR und betreut das Archiv sowie das Bordmuseum. Bei ihm sind alle die Pläne und Fotos gesammelt, die ich für die Rekonstruktion benötigte.
Die Pläne sind mittlerweile fertig, der Modellbau hat begonnen, die dafür notwendigen Materialien sind vorhanden. Während des Modellbaus stellte sich heraus, dass die MERCATOR ein sehr, sehr anspruchsvolles Modell ist mit vielen Details und Kleinigkeiten, die in der Summe eine echte Herausforderung für den versierten Modellbauer sind. |