Fünf-Mast-Bark »POTOSI«  
   
 

»POTOSI« war nach der »France I« der zweite Fünfmaster mit Rahsegeln, der gebaut wurde.
Die bekannte Werft Tecklenborg in Bremerhaven wurde mit dem Bau beauftragt, Kapitän Robert Hilgendorf hatte die Bauaufsicht und führte den Neubau am 26. Juli 1895 auf die erste Ausreise nach Chile.


Als Nachfolger Hilgendorfs übernahmen die Kapitäne Schlüter, Nissen, Frömcke und Miethe das Schiff. Während der 28. Reise unter Kapitän Robert Miethe lief das Schiff in Valparaiso am 23. September 1914 ein, wo es infolge des inzwischen ausgebrochen 1. Weltkrieges interniert wurde.

 

1917 wurde »POTOSI« an die Reederei F. A. Vinnen, Bremen, verkauft. Das Schiff lag in Valparaiso bis 2. Oktober 1920 auf. An diesem Tag wurde es laut Kriegsentschädigungsklausel an Frankreich abgegeben. Für das Schiff fand sich jedoch keine Verwendung, es wurde an Floating Dock Co., Buenos Aires weiterverkauft und etwas später dann an die Reederei Gonzales, Soffia & Cia, Valparaiso. Der Schiffsname wurde in »Flora« geändert, auch das Unterscheidungssignal änderte sich in QEPD.

Am 15. September 1925 wurde Feuer im Schiff gemeldet (Selbstentzündung oder Brandstiftung?). Es wurde der argentinische Hafen Comodoro Rivadavia angesteuert und dort am 18. September geankert. Alle Versuche, das Feuer zu löschen, schlugen fehl. Das Schiff wurde etwas später auf Grund gesetzt, schwamm aber von selbst wieder auf und trieb ca. 25 sm auf die offene See hinaus. Mittlerweile zum Wrack ausgebrannt, wurde die einst so schöne »POTOSI« von dem argentinischen Kreuzer »Patria« am 19. Oktober 1925 durch Beschuß versenkt.